Auto ohne TÜV verkaufen: So klappt es trotz abgelaufener Plakette

Ratgeber · 15 Min

Ein Auto ohne gültige TÜV-Plakette zu verkaufen, scheint auf den ersten Blick problematisch, doch mit dem richtigen Vorgehen ist das durchaus möglich und häufig auch wirtschaftlich sinnvoll. In diesem Ratgeber erfährst Du, wie Du Dein Fahrzeug rechtssicher, zielgerichtet und zu einem fairen Preis verkaufen kannst, auch wenn der TÜV abgelaufen oder das Auto nicht mehr fahrbereit ist.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Verkauf erlaubt: Auch ohne gültige Hauptuntersuchung darf ein Auto rechtlich verkauft werden.
  • Wertminderung einkalkulieren: Der fehlende TÜV führt fast immer zu einem deutlich niedrigeren Verkaufspreis.
  • Eingeschränkte Nutzung: Fahrzeuge ohne TÜV dürfen nicht im Straßenverkehr bewegt werden, Probefahrten sind unzulässig.
  • Transparenz ist Pflicht: Der Zustand des Fahrzeugs muss im Kaufvertrag klar dokumentiert sein, inklusive fehlender HU und evtl. bekannter Mängel.
  • Zielgruppe beachten: Käufer sind meist Bastler, Autohändler oder Exportfirmen, auf diese solltest Du Dein Angebot zuschneiden.
  • Überführung organisieren: Ohne gültige Plakette darf das Fahrzeug nur auf einem Anhänger oder per Transport überführt werden.

Ist es erlaubt, ein Auto ohne TÜV zu verkaufen?

Der Verkauf eines Autos ohne TÜV ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Es besteht keine gesetzliche Verpflichtung, dass ein Fahrzeug bei der Übergabe an den neuen Besitzer über eine gültige Hauptuntersuchung verfügt. Das bedeutet: Du kannst Deinen Pkw auch dann verkaufen, wenn der TÜV längst abgelaufen ist oder das Auto aufgrund von Mängeln gar nicht mehr fahrtüchtig ist, ähnlich wie beim Verkaufen eines Unfallautos, wo besondere Bedingungen gelten.

Allerdings gibt es einige wichtige Punkte zu beachten: Der fehlende TÜV muss dem Käufer offen und nachweislich mitgeteilt werden. Im Kaufvertrag sollte der Hinweis auf die abgelaufene Hauptuntersuchung deutlich festgehalten sein. Zudem empfiehlt sich ein klar formulierter Ausschluss der Sachmängelhaftung, um spätere rechtliche Streitigkeiten zu vermeiden.

Ein Fahrzeug ohne TÜV darf außerdem nicht mehr im öffentlichen Straßenverkehr bewegt werden. Das betrifft insbesondere angemeldete Fahrzeuge: Selbst kurze Probefahrten sind in diesem Fall untersagt. Die Überführung zum Käufer muss daher entweder mit einem Transportfahrzeug oder per Anhänger erfolgen, andernfalls drohen Bußgelder oder Punkte in Flensburg.

Fazit: Der Verkauf eines Fahrzeugs ohne TÜV ist legal, aber nur dann erfolgreich, wenn Du die rechtlichen Vorgaben kennst und Dich an sie hältst.

Was tun mit einem alten Auto ohne TÜV?

Steht ein Fahrzeug ohne gültige Hauptuntersuchung schon länger in der Garage oder auf dem Hof, etwa im Falle eines Verkaufs eines geerbten Autos, stellt sich oft die Frage: Lohnt sich eine Reparatur noch oder ist ein Verkauf sinnvoller? Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem vom Alter, Zustand und Marktwert des Fahrzeugs.

In diesen Fällen lohnt sich eine Reparatur meist nicht:

  • Der Wagen hat hohen Kilometerstand und ist älter als 10 Jahre.
  • Die zu erwartenden Reparaturkosten übersteigen den Restwert deutlich.
  • Es liegen erhebliche Mängel vor, z.B. an Motor, Getriebe oder Karosserie.
  • Die HU ist länger als sechs Monate abgelaufen und es droht zusätzlicher Reparaturbedarf.

In solchen Fällen ist es häufig wirtschaftlicher, das Auto direkt zu verkaufen, auch ohne gültigen TÜV. Der Markt für solche Fahrzeuge ist überraschend groß: Händler, Bastler und Exportfirmen suchen regelmäßig nach Fahrzeugen ohne HU, sei es zur Ersatzteilgewinnung oder zur Wiederaufbereitung.

Wer es sich dennoch offenhalten möchte, den Wagen durch den TÜV zu bringen, sollte zunächst eine Voruntersuchung in der Werkstatt durchführen lassen. Dort erfährst Du, welche Mängel vorhanden sind und ob sich eine Investition noch rechnet. Wichtig: Selbst bei Reparaturen solltest Du realistisch kalkulieren, wie lange das Fahrzeug danach noch genutzt werden kann.

Tipp: Wenn der Wagen in einem sonst guten Zustand ist und nur kleine Mängel aufweist, kann es sich lohnen, den TÜV noch selbst machen zu lassen, denn mit aktueller HU erzielst Du meist einen deutlich höheren Verkaufspreis.

Wertfaktoren beim Verkauf eines Autos ohne TÜV

Ohne gültige Hauptuntersuchung verliert ein Auto deutlich an Marktwert, das ist Fakt. Wie viel Geld Du für Deinen Wagen dennoch erzielen kannst, hängt von mehreren Einflussfaktoren ab, unter anderem davon, ob es ein Diesel oder Benziner ist. Um eine realistische Preisvorstellung zu entwickeln, solltest Du folgende Aspekte genau betrachten:

Diese Faktoren beeinflussen den Verkaufspreis

  • Allgemeiner Zustand: Ein gepflegter Innenraum, rostfreie Karosserie oder ein funktionstüchtiger Motor wirken sich positiv auf den Preis aus, auch ohne TÜV.
  • Fahrzeugtyp und Alter: Ältere Kleinwagen mit hoher Laufleistung bringen meist weniger ein als gut erhaltene Mittelklassefahrzeuge oder Modelle mit gesuchter Ausstattung.
  • Reparaturbedarf: Je umfangreicher die Mängel laut letzter TÜV-Prüfung oder Werkstatteinschätzung, desto größer die Abschläge.
  • Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt: Manche Fahrzeuge sind selbst ohne HU gefragt, etwa wegen ihrer Robustheit, Seltenheit oder Eignung für den Export.
  • Anmeldung und Überführbarkeit: Ein abgemeldetes Fahrzeug ohne TÜV kann nicht auf eigener Achse bewegt werden, das senkt die Attraktivität für private Käufer.

In der Praxis bedeutet das: Während ein Kleinwagen ohne TÜV teilweise nur noch 100 bis 500 Euro bringt, können gut erhaltene Fahrzeuge, auch mit kleineren Mängeln, durchaus noch vierstellige Beträge erzielen. Besonders gefragt sind Modelle, die sich für den Export oder als Ersatzteilspender eignen.

Marktpreis ermitteln, so geht’s

MethodeBeschreibungVorteil
Online-PortaleBewertung über Verkaufsplattformen wie AutoScout24Schnell und kostenlos
Werkstatt-CheckEinschätzung der Reparaturkosten zur TÜV-VorbereitungHilfreich zur Argumentation
Angebote einholenVergleich von Angeboten spezialisierter Händler oder ExportfirmenRealistische Marktwerte

Wichtig: Auch wenn der TÜV fehlt, solltest Du Dein Fahrzeug nicht vorschnell unter Wert verkaufen. Eine gute Dokumentation (z.B. durch alte Rechnungen, Scheckheft oder Bilder) und ein klarer Hinweis auf das Potenzial des Autos können den Preis positiv beeinflussen.

Zielgruppe erkennen und gezielt ansprechen

Ein Auto ohne TÜV verkauft sich nicht an jedermann, das macht die Auswahl der richtigen Zielgruppe umso wichtiger. Wer weiß, wer Interesse an einem solchen Fahrzeug hat, kann sein Angebot besser platzieren, realistische Preise aufrufen und den Verkaufsprozess beschleunigen.

Diese Käufergruppen kommen infrage:

  1. Händler mit Spezialisierung auf Defektfahrzeuge
    Viele Gebrauchtwagenhändler haben sich auf Fahrzeuge mit kleinen oder größeren Mängeln spezialisiert. Sie kalkulieren den Reparaturaufwand ein, bringen das Auto durch den TÜV und verkaufen es anschließend mit Gewinn weiter. Vorteil: schnelle Abwicklung und oft faire Angebote, wenn das Fahrzeug gängige Marken oder Modelle betrifft.
  2. Privatkunden mit Schrauberkenntnissen
    Technikaffine Käufer oder Hobbyschrauber suchen gezielt nach Fahrzeugen ohne TÜV, weil sie Reparaturen selbst vornehmen können. Diese Zielgruppe ist allerdings kleiner und oft preissensibel. Hier lohnt sich ein ehrliches Inserat mit vielen Detailinfos und Bildern, damit der Interessent den Aufwand realistisch einschätzen kann.
  3. Exporthändler und Auslandsabnehmer
    Besonders beliebt ist der Verkauf von Autos ohne TÜV in den Exportmarkt, vor allem nach Osteuropa, Afrika oder den Nahen Osten. Dort gelten andere technische Standards, und der Zustand eines Fahrzeugs spielt eine untergeordnete Rolle. Diese Käufer holen Fahrzeuge häufig auf eigenen Transportern ab und wickeln den Kauf unkompliziert ab. Wichtig ist hier: Vorherige Abmeldung oder eine Abmeldevollmacht, um rechtlich abgesichert zu sein.
  4. Verwerter und Teilehändler
    Wenn das Auto nicht mehr fahrbereit ist oder große Schäden aufweist, kann sich auch der Verkauf an einen Autoverwerter lohnen. Diese kaufen das Fahrzeug zur Ersatzteilgewinnung oder verschrotten es gegen Entgelt. Zwar ist der Erlös geringer, aber dafür wird das Fahrzeug zuverlässig abgeholt und fachgerecht verwertet.

So sprichst Du die Zielgruppe richtig an:

  • Online-Inserate gezielt formulieren: Nutze Plattformen wie mobile.de oder eBay Kleinanzeigen, um Dein Fahrzeug mit den passenden Schlagworten zu präsentieren. Begriffe wie „ohne TÜV“, „Bastlerfahrzeug“, „Export möglich“ oder „abgemeldet“ helfen bei der zielgerichteten Auffindbarkeit.
  • Relevante Informationen nennen: Fotos, Laufleistung, letzter TÜV-Bericht (sofern vorhanden), Reparaturliste oder bekannte Mängel geben potenziellen Käufern Orientierung.
  • Verhandlungsspielraum kommunizieren: Seriöse Käufer schätzen es, wenn ein gewisser Preisrahmen kommuniziert wird, das vermeidet Zeitverschwendung auf beiden Seiten.

Der Erfolg beim Verkauf eines Autos ohne TÜV hängt maßgeblich davon ab, wen Du ansprichst und wie professionell Du das Inserat aufbereitest. Eine präzise Zielgruppenansprache sorgt für schnellere Rückmeldungen und verhindert Missverständnisse, ein klarer Vorteil für Dich als Verkäufer.

Rechtssicherheit beim Verkauf: Worauf Du im Kaufvertrag achten musst

Der Kaufvertrag ist die wichtigste Absicherung beim Autoverkauf, besonders, wenn das Fahrzeug ohne gültigen TÜV oder beim Verkauf eines Autos ohne Fahrzeugbrief angeboten wird. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten alle relevanten Informationen klar, vollständig und juristisch einwandfrei festgehalten werden. Nur so schützt Du Dich vor späteren Forderungen oder rechtlichen Auseinandersetzungen.

Diese Angaben gehören in jeden Vertrag beim Verkauf ohne TÜV

  • Fahrzeugdaten: Hersteller, Modell, Fahrgestellnummer, Baujahr, Laufleistung, Motorisierung, Anzahl der Vorbesitzer.
  • TÜV-Status: Klarer Hinweis auf das Fehlen einer gültigen Hauptuntersuchung (z.B. „Fahrzeug wird ohne gültige HU/AU verkauft, TÜV abgelaufen am [Datum]“).
  • Bekannte Mängel: Eine möglichst genaue Auflistung der bekannten technischen und optischen Mängel, inklusive Hinweis, dass weitere Mängel möglich sind.
  • Verkauf als Bastlerfahrzeug oder defekt: Diese Formulierungen signalisieren, dass das Fahrzeug nicht als verkehrstauglich verkauft wird.
  • Ausschluss der Sachmängelhaftung: Wichtig für Privatverkäufer, dies schützt Dich vor Gewährleistungsansprüchen.

Formulierungsbeispiel für den Haftungsausschluss:
„Das Fahrzeug wird unter Ausschluss jeglicher Sachmängelhaftung verkauft. Der Käufer erklärt sich ausdrücklich damit einverstanden, das Fahrzeug im aktuellen Zustand ohne gültige Hauptuntersuchung zu übernehmen.“

Diese Punkte sichern Dich zusätzlich ab

  • Keine Probefahrt anbieten, wenn der Wagen keinen TÜV mehr hat, das ist gesetzlich untersagt und kann bei einem Unfall problematisch werden.
  • Abmeldung regeln: Falls das Fahrzeug noch angemeldet ist, sollte vertraglich geregelt sein, bis wann der Käufer es abmelden muss, alternativ kannst Du es selbst vor Übergabe abmelden.
  • Quittung bei Barzahlung: Für Deine Unterlagen ist eine schriftliche Zahlungsbestätigung sinnvoll, besonders bei Bargeschäften.

Ein präzise formulierter Kaufvertrag schützt nicht nur Dich, sondern sorgt auch beim Käufer für Klarheit. Er dokumentiert die tatsächlichen Gegebenheiten und macht deutlich, dass das Fahrzeug mit bekanntem Mangelzustand und ohne TÜV verkauft wurde, transparent, nachvollziehbar und rechtssicher.

Fahrzeugübergabe ohne TÜV: Abmeldung, Transport und Sicherheit

Ist der Kaufvertrag unterschrieben, steht die nächste Herausforderung an: die ordnungsgemäße Übergabe des Fahrzeugs ohne TÜV. Da ein solches Auto nicht mehr regulär auf öffentlichen Straßen bewegt werden darf, gelten besondere Regeln für Transport und Zulassung.

Abgemeldet oder noch zugelassen, das musst Du beachten

  • Abgemeldete Fahrzeuge dürfen ausschließlich per Anhänger oder Abschleppfahrzeug bewegt werden. Sie haben keine Betriebserlaubnis im Straßenverkehr.
  • Noch zugelassene Fahrzeuge ohne TÜV dürfen ebenfalls nicht mehr gefahren werden, selbst für eine Probefahrt oder Überführung ist das verboten.
  • Falls Dein Fahrzeug noch angemeldet ist, solltest Du es spätestens am Tag der Übergabe selbst abmelden oder dem Käufer eine verbindliche Frist zur Abmeldung setzen, am besten schriftlich im Kaufvertrag.
  • Für die Abmeldung benötigst Du Zulassungsbescheinigung Teil I und II sowie das Kennzeichen.

Wichtig: Solange das Fahrzeug auf Deinen Namen zugelassen ist, haftest Du im Zweifel für Bußgelder, Unfälle oder Gebühren, auch wenn der Käufer das Auto bereits übernommen hat.

So organisierst Du die Übergabe richtig

SchrittBeschreibung
Fahrzeug abmeldenSelbst bei der Zulassungsstelle oder über einen Dienstleister (z.B. Kfz-Zulassungsdienst)
Kennzeichen entfernenPflicht bei Abmeldung – auch für den Export oder die Verschrottung
Abholtermin koordinierenKlare Vereinbarung mit dem Käufer über Zeitpunkt und Transportmittel
Fahrzeug auf Privatgrund übergebenNiemals auf öffentlicher Straße ohne Zulassung oder HU
Eigentumsnachweis übergebenÜbergabe von Fahrzeugbrief, Fahrzeugschein, Schlüssel und ggf. Zubehör dokumentieren

Optional kannst Du dem Käufer eine Veräußerungsanzeige mitgeben, die er bei der Zulassungsstelle vorlegt, so stellst Du sicher, dass die Behörden über den Verkauf informiert sind.

Transportlösungen für Fahrzeuge ohne TÜV

  • Abschleppdienste: Viele regionale Anbieter holen das Fahrzeug direkt ab, besonders praktisch bei nicht fahrbereiten Autos.
  • Autotransporter: Häufig von Exporthändlern genutzt, die mehrere Fahrzeuge gleichzeitig abholen.
  • Privater Anhängertransport: Möglich, wenn der Käufer entsprechende Mittel besitzt, in jedem Fall muss das Fahrzeug ordnungsgemäß gesichert sein.

Die Fahrzeugübergabe ist mehr als nur ein Handschlag: Sie markiert den formellen und rechtlichen Abschluss des Verkaufs. Wer hier sauber arbeitet, sichert sich doppelt ab, vor Bußgeldern, nachträglichen Forderungen und unnötigem Ärger.

Verkauf ins Ausland: Chancen und Herausforderungen beim Export

Gerade bei Fahrzeugen ohne gültige Hauptuntersuchung kann der Verkauf ins Ausland eine attraktive Alternative sein. In vielen Ländern gelten andere technische Standards und geringere Prüfanforderungen, wodurch selbst ältere oder reparaturbedürftige Fahrzeuge noch eine wirtschaftliche Verwendung finden. Wer sich mit dem Export auseinandersetzt, kann höhere Preise erzielen und das Auto schneller loswerden, allerdings nur, wenn er einige Regeln beachtet.

Warum der Export interessant sein kann

  • Geringere Anforderungen an Technik und Zustand in Zielländern wie Polen, Rumänien oder nordafrikanischen Staaten.
  • Fahrzeuge mit abgelaufenem TÜV oder Mängeln sind dort trotzdem noch gefragt, z.B. als Gebrauchtwagen oder Ersatzteillager.
  • Schnelle Abwicklung durch erfahrene Exporthändler, die den Transport und alle Formalitäten übernehmen.
  • Oft ist kein langwieriges Feilschen notwendig, Händler kalkulieren den Wiederverkaufswert im Ausland und bieten Festpreise.

Darauf solltest Du beim Export achten

  • Nur an seriöse Käufer verkaufen, die sich ausweisen können und nachvollziehbare Geschäftsdaten vorlegen. Vorsicht vor Käufern, die auf Barzahlung ohne Quittung drängen.
  • Zwingend abmelden vor Übergabe, exportierte Fahrzeuge dürfen nicht mehr auf Deinen Namen registriert sein. Andernfalls trägst Du weiterhin das Haftungsrisiko.
  • Verkauf schriftlich dokumentieren, auch beim Export muss ein detaillierter Kaufvertrag abgeschlossen werden, möglichst in Deutsch und ggf. zusätzlich in der Sprache des Käufers.
  • Exportnachweis sichern: Lasse Dir vom Käufer eine Kopie der Ausfuhrpapiere geben oder notiere dir die Transportfirma und das Zielland, das kann bei späteren Fragen hilfreich sein.

Tipp: Viele professionelle Händler bieten Dir an, das Fahrzeug direkt bei Dir vor Ort abzuholen, mit Anhänger oder Lkw. Das spart Dir zusätzliche Organisation und ist besonders bei nicht fahrbereiten Autos bequem.

Wann lohnt sich der Export besonders?

FahrzeugzustandExport sinnvoll?Grund
TÜV abgelaufen, aber fahrbereitSchnelle Wiederverwertung im Ausland möglich
Motor defekt, Fahrzeug altTeileverwertung oder günstige Reparatur im Ausland
Stark verrostet oder wirtschaftlicher TotalschadenMeist zu hoher Transportaufwand, besser verwerten lassen

Ein Export kann also eine lohnenswerte Möglichkeit sein, ein Fahrzeug ohne TÜV zügig und zu einem besseren Preis als im Inland zu verkaufen. Voraussetzung: Du gehst sorgfältig vor und prüfst die Seriosität Deines Gegenübers.

Stilllegen, verschrotten oder verkaufen? Wenn sich der Aufwand nicht mehr lohnt

Nicht jedes Fahrzeug ohne TÜV ist noch für den Verkauf geeignet. Wenn der technische Zustand besonders schlecht ist, sich die Reparatur wirtschaftlich nicht mehr lohnt und auch für Bastler kein Wert mehr erkennbar ist, bleibt oft nur der Schritt zur Stilllegung oder Verwertung.

Die Stilllegung ist der erste Schritt, wenn Du Dein Fahrzeug aus dem Verkehr nehmen möchtest. Sie kann bei der zuständigen Zulassungsstelle erfolgen und erfordert folgende Unterlagen:

  • Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein)
  • Kennzeichenschilder
  • Deinen Personalausweis oder Reisepass

Nach erfolgter Stilllegung wird das Fahrzeug im zentralen Register als „außer Betrieb gesetzt“ geführt. Es darf dann nicht mehr auf öffentlichen Straßen stehen oder bewegt werden. Falls Du keinen Stellplatz auf Privatgrund besitzt, ist die schnelle Verwertung oft die sinnvollere Lösung.

Dafür kommen spezialisierte Autoverwerter oder Schrotthändler infrage. Diese holen das Fahrzeug meist kostenlos ab und stellen Dir einen Nachweis über die fachgerechte Entsorgung aus. In einigen Fällen, etwa bei gefragten Modellen, erhältst Du sogar noch einen kleinen Restwert.

Hinweis: Seriöse Entsorgungsbetriebe sind zertifiziert und arbeiten gemäß Altfahrzeugverordnung. Ein solcher Nachweis kann für spätere Rückfragen relevant sein.

Die Entscheidung zwischen Verkauf, Stilllegung und Verschrottung hängt immer vom individuellen Zustand und Wert des Fahrzeugs ab. Ist der Marktwert sehr niedrig und eine Reparatur ausgeschlossen, kann die professionelle Entsorgung der einfachste und rechtssicherste Weg sein, um das Kapitel „Auto ohne TÜV“ abzuschließen.

So erstellst Du ein überzeugendes Verkaufsinserat für Dein Auto ohne TÜV

Ein durchdachtes Inserat entscheidet maßgeblich darüber, ob Du ernsthafte Anfragen erhältst, oder im Meer uninteressanter Angebote untergehst. Gerade bei einem Auto ohne gültige Hauptuntersuchung ist es wichtig, von Anfang an Vertrauen aufzubauen, Ehrlichkeit zu zeigen und die richtige Zielgruppe anzusprechen.

Die wichtigsten Elemente eines guten Inserats sind:

  • Ehrlicher Titel: Nenne klar, dass das Fahrzeug keinen TÜV hat. Beispiele: „VW Golf V, kein TÜV, Bastlerfahrzeug“ oder „Opel Corsa, TÜV abgelaufen, Export möglich“.
  • Aussagekräftige Beschreibung: Führe den technischen Zustand, bekannte Mängel und Reparaturbedarf transparent auf. Erwähne letzte Wartungen oder Reparaturen, das schafft Vertrauen.
  • Hochwertige Bilder: Mindestens sechs Fotos aus verschiedenen Perspektiven, außen, innen, Motorraum und ggf. Schäden im Detail. Gute Lichtverhältnisse sind entscheidend.
  • Preis realistisch ansetzen: Orientiere Dich an ähnlichen Angeboten auf Plattformen wie mobile.de oder eBay Kleinanzeigen. Zu hohe Preise schrecken ab, zu niedrige wecken Misstrauen.
  • Zielgruppe ansprechen: Formuliere konkret, wer angesprochen ist, z.B. „ideal für Bastler oder Export“, „als Teileträger nutzbar“ oder „nicht fahrbereit, Abholung erforderlich“.
  • Kontaktmöglichkeiten klar angeben: Telefonnummer, E-Mail-Adresse und ggf. bevorzugte Uhrzeit für Rückfragen.

Ein präzise formuliertes Inserat spart Dir Zeit, minimiert unnötige Rückfragen und sorgt für mehr qualifizierte Kontakte. Achte auf Klarheit, Authentizität und eine seriöse Außenwirkung, dann stehen die Chancen gut, dass Du auch ein Auto ohne TÜV zügig und zu einem fairen Preis verkaufen kannst.

Mit dem richtigen Wissen, einer klaren Strategie und etwas Geduld kannst Du auch ein Auto ohne TÜV erfolgreich, rechtssicher und zu einem fairen Preis verkaufen, und dabei mehr herausholen, als Du vielleicht erwartet hättest.

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