Autoverkauf für den Export: Wie Du Dein Fahrzeug gewinnbringend ins Ausland verkaufst

Ratgeber · 16 Min

Schnellüberblick: Das erwartet Dich in diesem Ratgeber

  • Ein Auto für den Export zu verkaufen lohnt sich besonders, wenn es auf dem deutschen Markt kaum noch Interessenten gibt, etwa bei hohem Kilometerstand, abgelaufenem TÜV oder technischen Mängeln.
  • In vielen Ländern sind genau solche Fahrzeuge gefragt und besser bezahlt als hierzulande.
  • Besonders in Osteuropa, Afrika oder Asien besteht eine hohe Nachfrage nach gebrauchten Autos aus Deutschland.
  • Damit der Verkauf reibungslos klappt, brauchst Du alle wichtigen Dokumente, etwa den Fahrzeugbrief, Exportkennzeichen und einen gültigen Kaufvertrag.
  • Wer sein Auto an einen seriösen Exporthändler verkauft, spart sich oft Aufwand und rechtliche Risiken.
  • Achte dabei auf eine sichere Zahlungsabwicklung und meide unseriöse Angebote, Betrugsschutz ist ein Muss.
  • In diesem Ratgeber erfährst Du, wie der Export funktioniert, was zu beachten ist und wie Du den besten Preis herausholst, Schritt für Schritt erklärt.

Warum der Autoexport für viele Verkäufer eine clevere Entscheidung ist

Du möchtest Dein gebrauchtes Fahrzeug verkaufen, doch auf dem deutschen Markt zeigt niemand Interesse, entweder wegen technischer Mängel, abgelaufenem TÜV oder schlicht wegen Alter und Laufleistung? Dann lohnt sich ein Blick über die Landesgrenzen: Der Verkauf Deines Autos für den Export kann deutlich mehr bringen, als Du denkst.

In vielen Regionen der Welt sind Fahrzeuge gefragt, die in Deutschland längst als „unverkäuflich“ gelten. Modelle mit hohem Kilometerstand, kleinere Unfallschäden oder Fahrzeuge ohne gültige HU finden besonders in Osteuropa, Afrika oder Asien reißenden Absatz, denn dort gelten andere Standards, niedrigere Werkstattkosten und ein anderer Fahrzeugwert.

Doch Vorsicht: Der Autoexport bringt auch bürokratische und rechtliche Anforderungen mit sich. Wer nicht vorbereitet ist, riskiert unnötigen Aufwand oder Geldverluste. In diesem Ratgeber erfährst Du Schritt für Schritt, wie Du rechtssicher, gewinnbringend und sicher Dein Auto für den Export verkaufen kannst, und worauf Du bei der Auswahl von Käufern, Vertragsgestaltung und Fahrzeugvorbereitung achten musst.

Warum lohnt es sich, ein Auto für den Export zu verkaufen?

Der Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland ist anspruchsvoll. Fahrzeuge mit hohem Kilometerstand, optischen Mängeln oder fehlendem TÜV erzielen hierzulande oft kaum noch Erlöse. Genau hier bietet sich der Autoexport als attraktive Verkaufsoption an. Doch warum ist der Export in vielen Fällen sogar lukrativer als der Verkauf im Inland?

In zahlreichen Ländern sind Fahrzeuge aus Deutschland sehr gefragt. Der Ruf deutscher Autos als robust, zuverlässig und langlebig ist international weit verbreitet. Besonders in Osteuropa, Nordafrika, dem Nahen Osten und einigen asiatischen Staaten besteht eine konstante Nachfrage, selbst nach Fahrzeugen, die hier als wirtschaftlicher Totalschaden gelten würden.

Gründe für den Verkauf ins Ausland:

  • Hoher Wiederverkaufswert im Zielland: Ein Fahrzeug, das in Deutschland kaum noch Interesse weckt, kann im Ausland als wertvoll gelten.
  • Niedrigere Reparaturkosten: In vielen Exportländern sind Arbeitsstunden in der Werkstatt deutlich günstiger. Ein Schaden, der in Deutschland teuer wäre, lässt sich dort kostengünstig beheben.
  • Weniger strenge Vorschriften: In Deutschland sind viele Fahrzeuge nicht mehr zulassungsfähig, weil sie Umwelt- oder Sicherheitsstandards nicht erfüllen. In anderen Ländern gelten oft andere Regeln.
  • Breitere Zielgruppe: Während der Käuferkreis in Deutschland durch Marktregulierungen eingeschränkt ist, gibt es im Exportmarkt viele Interessenten, die bewusst nach älteren oder günstigeren Modellen suchen.

Ein weiterer Vorteil: Exportverkäufer müssen sich häufig nicht um aufwendige Instandsetzungen kümmern. Käufer im Ausland akzeptieren auch Unfallfahrzeuge, Fahrzeuge ohne TÜV oder mit Mängeln, solange der Preis stimmt und der Zustand ehrlich kommuniziert wird.

Wer sein Fahrzeug also nicht unter Wert verkaufen möchte, sondern auf der Suche nach einer realistischen und fairen Alternative ist, sollte den Autoexport definitiv in Betracht ziehen.

Welche Fahrzeuge eignen sich besonders für den Export?

Nicht jedes Fahrzeug ist automatisch für den Export geeignet, aber die Auswahl ist breiter, als viele denken. Während auf dem deutschen Markt oft nur junge Gebrauchte mit lückenloser Historie gefragt sind, zählen im Export andere Kriterien. Alte, defekte oder abgemeldete Fahrzeuge können im Ausland noch eine hohe Nachfrage genießen.

Besonders exportgeeignet sind:

  • Wer ein Auto ohne TÜV verkaufen möchte, stößt in Deutschland oft auf Ablehnung, im Ausland hingegen ist das oft kein Problem.
  • Autos mit hoher Laufleistung: Für viele Exportmärkte zählt der Zustand mehr als der Kilometerstand.
  • Unfall- oder Mängelfahrzeuge: Auch wer ein Unfallauto verkaufen möchte, findet im Exportmarkt oft Abnehmer, Hauptsache, das Fahrzeug ist noch fahrbereit oder reparabel.
  • Modelle mit einfacher Technik: Fahrzeuge ohne komplexe Elektronik lassen sich leichter und günstiger reparieren, ideal für Länder mit eingeschränkter Werkstattinfrastruktur.
  • Marken mit guter Ersatzteilversorgung weltweit: VW, Toyota, Mercedes oder Opel sind in vielen Regionen gefragt, da Ersatzteile leicht verfügbar sind.
  • Dieselfahrzeuge älterer Baujahre: In Deutschland durch Umweltzonen kaum noch nutzbar, im Ausland weiterhin beliebt.

Auch Autos, die hierzulande als wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll gelten, können im Exportmarkt zu erstaunlich guten Preisen verkauft werden. Wichtig ist jedoch, den Zustand offen anzugeben und keine falschen Versprechungen zu machen.

Infobox: Merkmale exportgeeigneter Fahrzeuge

MerkmalExportrelevanz
Kein TÜVIn vielen Ländern nicht erforderlich
Laufleistung über 200.000 kmKein Ausschlusskriterium, Zustand ist entscheidend
Einfacher Motor, wenig ElektronikWartungsarm, leicht zu reparieren
Unfallschäden, kleinere MängelGeringeres Gewicht bei der Kaufentscheidung
Alte DieselfahrzeugeIn vielen Ländern weiterhin stark nachgefragt

Wenn Du Dir unsicher bist, ob Dein Fahrzeug für den Export geeignet ist, lohnt sich eine unverbindliche Einschätzung durch einen spezialisierten Exporthändler. Diese kennen die aktuellen Marktbedürfnisse in verschiedenen Ländern und können realistische Angebote machen.

So bereitest Du Dein Fahrzeug optimal für den Exportverkauf vor

Wer sein Auto für den Export verkaufen will, sollte es nicht einfach nur abstellen und auf ein Angebot warten. Eine gute Vorbereitung erhöht die Chancen auf einen schnellen Verkauf, und vor allem auf einen besseren Preis. Dabei sind sowohl technische als auch bürokratische Aspekte entscheidend.

Diese Unterlagen brauchst Du für den Export

Ohne die richtigen Papiere lässt sich ein Auto nicht legal ins Ausland verkaufen. Folgende Dokumente sind in den meisten Fällen erforderlich:

  • Zulassungsbescheinigung Teil I und II (Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief)
  • Gültiger Personalausweis oder Reisepass des Verkäufers
  • Kaufvertrag mit Exportvermerk
  • Bei Export außerhalb der EU: Ausfuhranmeldung und Zollpapiere
  • Optional: Serviceheft, Rechnungen und HU-Berichte, falls vorhanden

Ein Autoverkauf ohne Fahrzeugbrief ist auch beim Export schwierig, dieser ist für die meisten Verkäufe zwingend notwendig.

Technische Vorbereitung: Nicht auf Hochglanz, aber ehrlich

Ein teures Aufbereiten lohnt sich beim Export in der Regel nicht. Trotzdem solltest Du Dein Fahrzeug nicht ungepflegt abgeben:

  • Innenraum grob reinigen, Müll entfernen
  • Äußeres säubern, Kratzer oder Roststellen sichtbar lassen
  • Offensichtliche Mängel ehrlich benennen
  • Reifenprofil prüfen, abgefahrene Reifen können ein Ausschlusskriterium sein
  • Zustand dokumentieren, z.B. per Foto oder Kurzvideo

Exportkäufer erwarten keine makellosen Fahrzeuge, aber sie achten auf Transparenz und einen realistischen Zustand. Je besser Dein Auto vorbereitet ist, desto weniger Nachverhandlungen sind zu erwarten.

Tipp zur Preisfindung

Informiere Dich vorab über Vergleichspreise für Dein Modell im Exportmarkt. Online-Plattformen, Exportbörsen oder Händlerangebote können eine gute Orientierung bieten. Besonders hilfreich: Angebote für Fahrzeuge mit ähnlichen Mängeln oder Laufleistungen.

Rechtliche Aspekte und Formalitäten beim Autoexport: Was Du unbedingt beachten musst

Der Verkauf eines Autos ins Ausland ist mehr als ein gewöhnlicher Gebrauchtwagenverkauf. Damit Du rechtlich auf der sicheren Seite bist und der Verkauf später nicht zu Problemen führt, solltest Du alle Formvorgaben und behördlichen Pflichten im Blick haben.

Fahrzeug abmelden: Pflicht vor dem Export

Bevor ein Fahrzeug das Land verlässt, muss es in Deutschland abgemeldet werden. Dies schützt Dich vor späteren Forderungen wie Steuern, Strafzetteln oder Unfallhaftung. Die Abmeldung erfolgt bei der Zulassungsstelle, Du benötigst dafür:

  • Zulassungsbescheinigung Teil I und II
  • Kennzeichen
  • Personalausweis oder Reisepass

Nach erfolgreicher Abmeldung erhältst Du eine Abmeldebescheinigung, die Du dem Käufer übergeben solltest.

Ausfuhrkennzeichen: Notwendig für den Straßenverkehr

Soll das Fahrzeug eigenständig ins Ausland überführt werden, ist ein sogenanntes Ausfuhrkennzeichen erforderlich. Dieses kannst Du bei der Zulassungsstelle beantragen. Benötigt werden:

  • Abmeldebescheinigung
  • Versicherungsnachweis für das Ausfuhrkennzeichen
  • Gültiger Personalausweis
  • TÜV-Bericht (sofern vorhanden)

Die Kosten für ein Ausfuhrkennzeichen liegen meist bei 80 bis 150 Euro, je nach Laufzeit und Versicherung.

Zollpapiere und Ausfuhranmeldung

Für den Export außerhalb der EU gelten zusätzliche Vorschriften. Hier musst Du eine Ausfuhranmeldung beim Zoll durchführen. Außerdem können folgende Dokumente erforderlich sein:

  • Exportbescheinigung
  • Zollanmeldung
  • Nachweis über den Käufer (z.B. Identitätsdokument oder Gewerbenachweis)

Besonders wichtig: Der Export darf erst erfolgen, nachdem alle Zollformalitäten abgeschlossen sind. Andernfalls drohen Verzögerungen oder rechtliche Konsequenzen.

Kaufvertrag mit Exportvermerk

Ein standardisierter Kaufvertrag, idealerweise in deutscher und englischer Sprache, ist Pflicht. Achte darauf, dass folgende Angaben enthalten sind:

  • Fahrzeugdaten (inkl. Fahrgestellnummer)
  • Kaufpreis und Zahlungsart
  • „Verkauf erfolgt zur Ausfuhr“ oder „Verkauf zur Verwertung im Ausland“
  • Haftungsausschluss (z.B. „gekauft wie gesehen“)

Ein sauber formulierter Vertrag schützt beide Seiten, und beugt Missverständnissen vor.

Verkaufsmöglichkeiten im Vergleich: Privatverkauf oder Exporthändler?

Beim Autoverkauf für den Export hast Du grundsätzlich zwei Optionen: den direkten Verkauf an einen privaten Käufer im Ausland oder den Verkauf an einen spezialisierten Exporthändler. Beide Wege haben ihre Vor- und Nachteile, und welche Option die bessere ist, hängt oft vom Fahrzeugzustand, Deiner Zeit und Deinem Sicherheitsbedürfnis ab.

Privatverkauf ins Ausland: mehr Erlös, mehr Aufwand

Ein Privatverkauf kann sich finanziell lohnen, wenn Du einen passenden Käufer findest. Du hast in der Regel mehr Verhandlungsspielraum und kannst unter Umständen einen höheren Preis erzielen.

Vorteile:

  • Höherer Verkaufspreis möglich
  • Direkter Kontakt zum Käufer
  • Größere Zielgruppe durch Online-Inserate

Nachteile:

  • Hoher Zeitaufwand durch Anfragen, Besichtigungen und Verhandlungen
  • Sprachbarrieren und rechtliche Unsicherheiten
  • Höheres Risiko durch unseriöse Kaufinteressenten
  • Transport und Abwicklung oft nicht geregelt

Beim Privatverkauf solltest Du besonders auf Zahlungssicherheit achten. Unseriöse Anfragen per E-Mail oder auffällige Auslandsüberweisungen sind ein Warnsignal. Verzichte im Zweifel lieber auf ein fragwürdiges Geschäft.

Verkauf an Exporthändler: unkompliziert und sicher

Die bequemere Alternative ist der Verkauf an einen professionellen Exporthändler oder Autoankauf für den Export. Diese kaufen Autos direkt an, auch mit Mängeln oder ohne TÜV, und übernehmen meist die komplette Abwicklung inklusive Abmeldung, Exportpapiere und Transport.

Vorteile:

  • Schnelle Abwicklung, oft innerhalb eines Tages
  • Kein Aufwand mit Inseraten oder Preisverhandlungen
  • Dokumente, Abmeldung und Transport werden übernommen
  • Seriöse Händler zahlen bar oder per Echtzeitüberweisung

Nachteile:

  • Erlös liegt oft etwas unter dem Privatverkauf
  • Gute Händlerauswahl notwendig, da es auch schwarze Schafe gibt

Wichtig ist, einen seriösen Anbieter zu wählen. Achte auf:

  • Transparente Kommunikation
  • Festpreisangebote ohne versteckte Gebühren
  • Bewertungen und Referenzen
  • Vertrag mit klaren Angaben und Haftungsausschluss

Online-Plattformen als Schnittstelle

Plattformen wie mobile.de, eBay Kleinanzeigen oder spezialisierte Autoexport-Portale ermöglichen es Dir, Dein Fahrzeug gezielt für den Export anzubieten. Sie stellen oft Kontakte zu geprüften Händlern her oder übernehmen sogar den Verkaufsprozess als Dienstleistung.

Sicherheitsaspekte beim Autoexport: So schützt Du Dich vor Betrug

Gerade beim Autoverkauf über Landesgrenzen hinweg ist Vorsicht besser als Nachsicht. Leider gibt es auch im Bereich Autoexport unseriöse Händler, gefälschte Dokumente oder betrügerische Zahlungen. Wer sich jedoch gut vorbereitet und einige Grundregeln beachtet, kann das Risiko auf ein Minimum reduzieren.

Unseriöse Händler erkennen

Nicht jeder, der sich als Exporthändler ausgibt, handelt im Interesse des Verkäufers. Achte bei der Auswahl auf folgende Warnsignale:

  • Druck zur schnellen Entscheidung, ohne das Fahrzeug zu besichtigen
  • Auffällige E-Mails in schlechtem Deutsch oder Englisch
  • Zahlungsversprechen per Scheck oder PayPal, besonders aus dem Ausland
  • Fehlende Impressumsangaben oder Firmendaten

Verlange immer vollständige Kontaktdaten, überprüfe die Website des Händlers und suche nach Erfahrungsberichten oder Bewertungen auf unabhängigen Portalen.

Sichere Zahlungsabwicklung

Besonders kritisch ist die Frage der Bezahlung. Vermeide unsichere oder schwer rückverfolgbare Zahlungsmethoden. Diese Optionen gelten als zuverlässig:

  • Barzahlung bei Übergabe: Nur bei persönlicher Übergabe mit Quittung
  • Echtzeitüberweisung (z.B. SEPA Instant): Direkt vor Ort überprüfbar
  • Treuhandservice über etablierte Plattformen: Nur bei hohen Fahrzeugwerten

Vorsicht bei:

  • Schecks oder Western Union: Häufig Teil betrügerischer Maschen
  • Zahlung vor Fahrzeugübergabe durch den Verkäufer: Niemals vorauszahlen

Vertragsgestaltung und Absicherung

Ein schriftlicher Kaufvertrag ist Pflicht, auch bei vermeintlich unkomplizierten Exportgeschäften. Der Vertrag sollte enthalten:

  • Fahrzeugdetails und Fahrgestellnummer
  • Käufer- und Verkäuferdaten
  • Kaufpreis und Zahlungsart
  • Vermerk: „Verkauf zur Ausfuhr, unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung“
  • Datum, Unterschriften und ggf. Zeugen

So bist Du im Streitfall rechtlich abgesichert und beweist, dass das Fahrzeug in ein anderes Land übergeben wurde.

Welche Kosten entstehen beim Autoexport, und wie viel kannst Du verdienen?

Ein Auto für den Export zu verkaufen kann sich finanziell lohnen, insbesondere dann, wenn es auf dem deutschen Markt kaum noch Interessenten gibt. Dennoch solltest Du vor dem Verkauf genau wissen, welche Ausgaben entstehen können und mit welchem Erlös realistisch zu rechnen ist.

Zu den häufigsten Kosten zählen:

  • die Abmeldung des Fahrzeugs bei der Zulassungsstelle, die mit geringen Verwaltungsgebühren verbunden ist,
  • ein mögliches Ausfuhrkennzeichen, das inklusive Versicherung etwa 80 bis 150 Euro kosten kann,
  • Transportkosten, wenn das Fahrzeug nicht auf eigener Achse überführt wird, sowie
  • zusätzliche Zoll- oder Ausfuhrgebühren, wenn das Auto in ein Nicht-EU-Land verkauft wird.

Diese Ausgaben sind vor allem dann relevant, wenn Du den Export selbst organisierst. Entscheidest Du Dich hingegen für den Verkauf an einen Exporthändler, sind viele dieser Punkte bereits im Angebotspreis einkalkuliert, Du musst Dich um fast nichts kümmern, erhältst aber oft etwas weniger als beim Privatverkauf.

Was den möglichen Verkaufserlös betrifft, hängt dieser stark vom Fahrzeugmodell, Alter, Zustand und der Nachfrage im Zielland ab. Fahrzeuge, die in Deutschland nahezu unverkäuflich sind, etwa Diesel mit schlechter Umweltklasse, Autos ohne TÜV oder Modelle mit kleineren Unfallschäden, erzielen im Ausland oft erstaunlich gute Preise. So kann ein älterer Kleinwagen mit hoher Laufleistung noch zwischen 1.000 und 2.000 Euro bringen, während robuste Mittelklassefahrzeuge wie ein Audi A4 oder BMW 3er trotz Mängeln im Exportmarkt bis zu 3.500 Euro erzielen können.

Am besten holst Du Dir vor dem Verkauf mehrere Angebote ein, von Exporthändlern, auf Online-Portalen oder durch eigene Recherchen. So bekommst Du ein realistisches Bild vom Marktwert und kannst besser einschätzen, ob sich ein schneller Verkauf oder etwas Geduld lohnt.

Mit guter Vorbereitung und einem klaren Blick auf Kosten und Nutzen ist der Autoexport eine sehr rentable Möglichkeit, Fahrzeuge zu Geld zu machen, die hierzulande kaum noch jemand haben möchte.

Erfahrungsberichte und Fallbeispiele: So läuft der Autoexport in der Praxis

Theoretisches Wissen ist wichtig, doch oft liefern konkrete Beispiele den besten Einblick, wie der Autoexport tatsächlich abläuft. Die Erfahrungen von anderen Verkäufern zeigen, was gut funktioniert, wo Stolperfallen lauern und wie unterschiedlich die Abwicklung je nach Verkaufsweg aussehen kann.

Fall 1: Export eines alten Diesels ohne TÜV

Herr M., Besitzer eines 15 Jahre alten VW Passat mit fast 300.000 Kilometern und abgelaufenem TÜV, hatte bei deutschen Händlern keine Chance auf einen fairen Preis. Über eine Online-Plattform kontaktierte ihn ein Exporthändler, der sich auf Fahrzeuge für den nordafrikanischen Markt spezialisiert hatte. Nach einer kurzen Besichtigung vor Ort erhielt Herr M. ein verbindliches Angebot über 1.300 Euro. Der Händler übernahm die Abmeldung, stellte Exportkennzeichen und holte das Fahrzeug innerhalb von zwei Tagen ab, bar bezahlt und mit Kaufvertrag. Das Fahrzeug wurde später in Marokko weiterverkauft.

Fazit: Trotz schlechtem Zustand war der Verkauf unkompliziert, schnell und finanziell lohnend.

Fall 2: Privatverkauf ins EU-Ausland mit Hindernissen

Frau S. wollte ihren Renault Clio an einen privaten Käufer aus Polen verkaufen. Der Interessent fand das Inserat auf einer Gebrauchtwagenplattform und bot 1.500 Euro. Zwar war der Preis gut, doch die Abwicklung erwies sich als aufwendig: Übersetzungsprobleme, Unsicherheit bei der Kaufabwicklung und unklare Zuständigkeiten beim Zoll sorgten für Verzögerungen. Am Ende kam der Verkauf zwar zustande, aber erst nach mehreren Wochen und mehreren E-Mails mit Behörden.

Fazit: Höherer Erlös möglich, aber nur mit Zeit, Geduld und klarem Vertragswerk.

Fall 3: Verkauf eines Unfallwagens an einen Exporthändler

Ein BMW 3er mit Frontschaden, wirtschaftlich nicht mehr reparabel, wurde von seinem Halter über einen Exportankauf angeboten. Der Händler bewertete das Fahrzeug als Ersatzteilspender für Osteuropa und bot 900 Euro. Die Übergabe verlief noch am selben Tag. Die Zahlung erfolgte per Echtzeitüberweisung, das Auto wurde verladen und abgeholt, ohne Diskussionen über den Schaden.

Fazit: Händler wissen, wie defekte Fahrzeuge noch verwertet werden können, unkomplizierter Verkauf trotz schwerem Mangel.

Diese Beispiele zeigen, dass der Autoexport für unterschiedliche Fahrzeugtypen und Situationen geeignet sein kann, ob mit Mängeln, ohne TÜV oder nach einem Unfall. Wichtig ist, auf Zuverlässigkeit, Transparenz und sichere Abwicklung zu achten. Dann kann der Verkauf ins Ausland nicht nur stressfrei, sondern auch überraschend lukrativ sein.

Abschließende Tipps für einen erfolgreichen Exportverkauf

Der Autoexport kann eine echte Win-win-Situation sein, für Dich als Verkäufer, aber auch für den Käufer im Ausland. Damit die Abwicklung reibungslos und sicher verläuft, solltest Du einige zentrale Grundsätze beachten. Sie helfen Dir dabei, Zeit, Nerven und bares Geld zu sparen.

1. Bereite das Fahrzeug ehrlich und gut dokumentiert vor

Auch wenn es sich um einen alten oder beschädigten Wagen handelt: Eine saubere Präsentation und ehrliche Angaben schaffen Vertrauen. Mache Fotos, beschreibe Mängel offen und halte alle Fahrzeugdokumente griffbereit.

2. Arbeite mit einem schriftlichen Kaufvertrag

Ein Exportverkauf ohne klaren Vertrag kann schnell zu Problemen führen, etwa bei Unfällen im Ausland oder Zollrückfragen. Der Vertrag sollte das Fahrzeug eindeutig beschreiben und den Exportvermerk sowie einen Haftungsausschluss enthalten.

3. Achte auf eine sichere Bezahlung

Verzichte auf Schecks, unklare Überweisungen oder Drittanbieter-Zahlungen. Am sichersten sind Barzahlung bei Übergabe oder eine überprüfbare Echtzeitüberweisung. Bei Unsicherheit: lieber kein Geschäft abschließen.

4. Kläre vorab die Formalitäten

Abmeldung, Ausfuhrkennzeichen und, bei Exporten außerhalb der EU, Zollpapiere sollten vor dem Übergabetermin erledigt sein. So vermeidest Du Verzögerungen und behältst die Kontrolle über den Prozess.

5. Wähle Käufer oder Händler mit Bedacht

Recherchiere Anbieter, lies Bewertungen und achte auf einen professionellen Auftritt. Ein seriöser Exporthändler wird Dir transparent erklären, wie der Verkauf abläuft, ohne Druck oder zweifelhafte Angebote.Wenn Du diese Tipps beherzigst, kannst Du Dein Fahrzeug schnell, sicher und gewinnbringend ins Ausland verkaufen, selbst dann, wenn es auf dem deutschen Markt keine Chance mehr hätte. Der Autoexport ist keine Notlösung, sondern oft die klügere Entscheidung.

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